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Es werden Posts vom Februar, 2020 angezeigt.

Ida - Teil 4

“Ida, hier ums Eck ist gleich ein Kino. Wir können in Museen gehen - in jedes, das du möchtest. Auch mehrmals, wenn dir eines besonders gut gefällt. Oder wir gehen ins Schwimmbad. Oder…” Max schienen die Vorschläge auszugehen, da Ida auf keine seiner Ideen reagierte. “Warum besucht ihr morgen nicht Julian? Dort gefällt es Ida bestimmt”, sagte Hannah. “Wer ist Julian?” Ida wollte nicht noch jemanden Neues kennenlernen. Doch Max lachte plötzlich laut auf. “Hannah, das ist eine geniale Idee! Natürlich… Also, Julian, das ist ein sehr guter Freund von uns - und er hat einen…”, hier machte Max eine dramatische Pause, “Buchladen!” Ida schlief in dieser Nacht erst sehr sp ät ein, viel später als Zuhause. Das lag zum einen daran, dass es in dem Zimmer sehr hell war - so hell, dass sie schließlich die Jalousien nach unten ließ. Zuhause konnte sie den Sternenhimmel sehen, hier überstrahlte die Neon-Werbung von der Apotheke gegenüber alles. Außerdem fehlte ihr das Klopfen des Kachelofens

Mucke am Mittwoch - Queen & David Bowie - Under Pressure

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All-all-all-all-all-time favourite.

Ida - Teil 3

Max hatte gekocht. Es roch schon nach Braten als sie im Erdgeschoss die Eingangst ür öffneten. Max wohnte jetzt mit Hannah zusammen. Die beiden kannten sich eine halbe Ewigkeit und offensichtlich waren ihre Eltern ganz beeindruckt, weil die beiden endlich zusammengezogen waren. Sie folgten dem Bratengeruch in den 5. Stock, dort öffnete Hannah ihnen die Tür. Ihre Eltern blieben noch bis kurz nach dem Essen, aber dann rutschte ihr Vater schon unruhig auf dem Stuhl herum. Die Kühe - sie mussten am Abend gemolken werden. Ida verschwand fast in der Umarmung ihres Vaters und sie musste sich sehr anstrengen, um ihn nicht zu bitten, sie wieder mit nach Hause zu nehmen. Stattdessen hielt sie sich nur an seinem Wollpullover fest, der an ihrer Wange kratzte und schluckte tapfer ihre Frage hinunter. Mit Hannah sah sie aus dem Küchenfenster zu, wie ihr Vater ausparkte und ihre Mutter so lange winkte, bis sie sich auf der Leopoldstraße in den Verkehr eingereiht hatten und nicht mehr zu sehen war

Ida - Teil 2

Beim Abendessen sagte ihr Vater an jenem Abend: “Ida, wir haben uns überlegt, dass du in den Herbstferien mal wieder Max besuchen könntest. Er hat auch nach dir gefragt, weil ihr euch doch schon so lange nicht gesehen habt. Max meinte, du könntest sein Arbeitszimmer für dich haben und ansonsten hat er schon viele Pläne für dich geschmiedet.” Bis eben hatte sich Ida auf die Herbstferien gefreut, denn Max hatte ihr vor ein paar Tagen wieder einen Stapel B ücher geschickt. Jetzt h ätte Ida am liebsten ihren Löffel in die Suppe geworfen und gesagt, dass sie nicht nach München fahren wollte. Was sollte sie in dieser Stadt? Sie wollte Zuhause bleiben - am Kachelofen mit dem neuesten Maggie-Stiefvater-Buch. Ganz bestimmt hatte sie keine Lust auf Kinobesuche oder diesen anderen Mist, den Max sich garantiert ausgedacht hatte. “Muss er nicht arbeiten?” versuchte sie es dennoch. Ihre Mutter strich ihr liebevoll übers Haar. “Ach Ida, mach dir nicht immer so viele Sorgen um andere. Max ha