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Info-Post

Liebe Lesende,  ich hoffe, Ihr seid gut ins neue Jahr gekommen und ich wünsche Euch ein wunderbares, grandioses, lesereiches und vor allem gesundes 2022! Derzeit weiß ich noch nicht, wohin mich das Schreiben 2022 führt - ich habe tatsächlich einige Projekte, die ich gerne umsetzen möchte. Für die Mikro-Geschichten ist allerdings momentan kein Platz in meinem Schreiballtag. Aber ich hoffe, dass ich Euch früher oder später andere Texte hier präsentieren kann.  Bis dahin - lest, was Ihr in die Finger kriegt und habt Spaß dabei! Herzliche Grüße Eure Frau Meerweh

Mucke am Mittwoch - Kummer - Der letzte Song

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    Felix, danke für dieses Lied! 💙

Dezemberpause

 Liebe Leser*Innen,  dieser Blog und ich brauchen eine Pause. Weiter geht es 2022.   Bleibt gesund und vor allem negativ 💓

Rad

  Immerzu lachte er über sie. Manchmal schimpfte er auch. Weil sie so defensiv fuhr, dass sie viel zu langsam war. Bedächtig schob sie sich durch den Stadtverkehr mit ihrem Rad und wenn sie Auto fuhr, war es nicht anders. Okay, sie bildete keine lange Schlange hinter sich, aber sie fuhr auch nicht so, dass es an Michael Schumacher erinnerte. Mittlerweile vermieden sie es, zusammen in der Stadt zu radeln. Es führte nur zu Stress und Streit und tatsächlich auch zu Tränen. An jenem Tag hatte sie wieder mit ihr geschimpft, warum se so langsam fuhr, er wusste doch genau, dass sie schnell fahren konnte. „Weil ich nicht sterben will“, hatte sie gesagt und geräuschvoll die Nase nach oben gezogen. „Was?“, hatte er gefragt. „Du hast doch einen Helm auf und du beachtest die Verkehrsregeln. Wie solltest du da in die Verlegenheit kommen zu sterben?“ „Du zwingst mich dazu, andere Radler zu überholen oder Autos, die an der Ampel warten. Wenn da einer mit dem Auto ausschert… Oder die Tür öffnet. Ode

Helm

  Sie hielt den Helm in den Händen, wog ihn hin und her, unsicher, was sie machen sollte. In der Tiefgarage war es wunderbar kühl, aber das Thermometer am Balkon hatte jetzt schon über 20 Grad angezeigt. Dabei war es gerade einmal 07:30 Uhr. Der Tag würde sich also einreihen in die heißesten Tage des Sommers. Auf dem Rad würde es kühl sein, der Fahrtwind sorgte dafür, dass sie erst nach dem Absteigen so richtig schwitzte. Aber unter den Helm würde es heiß sein, egal, wie kühl der Fahrtwind war. Sie ging in Gedanken die Strecke durch. Es gab nicht viel Kontakt mit Autos auf dem Weg, sie fuhr nur auf Radwegen und durch einen Park. Das eine kurze Stück, dass sie auf der Straße fahren musste, da konnte sie ja besonders vorsichtig fahren. Noch vorsichtiger als sonst. Sie legte den Helm auf das Dach ihres Autos und schloss das Radschloss auf. „Willst du echt ohne fahren?“, fragte die Nachbarin, die auf dem Parkplatz nebenan in ihr Auto steigen wollte. „Es ist jetzt schon so furchtbar warm“

Höhenangst

  Höhenangst hatte er schon, da war er noch ein kleiner Junge. Während seine Brüder auf Bäume kletterten, um die Kirschen herunterzuholen, hatte er am Boden Wache gehalten. Nicht immer war die Mutter einverstanden, wenn sie die Kirschen vom Baum aßen – lieber wäre es ihr gewesen, diese wären in Körbe und dann in Einmachgläser gewandert statt in ihre Mägen. Aber das war schon lange her und auf Obstbäume musste er heute nicht mehr klettern. Dafür auf Leitern, doch das bekam er gerade noch so hin. Wenn er sich darauf konzentrierte, dass es nur um die Dachrinne ging, aus der er das Laub holen musste und dabei nicht nach unten schaute, wenn er das Laub warf, dann war es in Ordnung. Was in aller Welt ihn aber geritten hatte, auf das Dach zu klettern, um nach dem lockeren Dachziegel zu schauen – das begriff selbst er nicht. Denn hier gab es keine Möglichkeit nicht nicht nach unten zu schauen. Er hatte gar keine andere Wahl als zu sehen, wie hoch oben er war (10 Meter) und wie tief es hinunt