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Bibliothek

Jeden Dienstag räumte er am Vormittag Kiste um Kiste aus seinem Auto. Nur bei gutem Wetter natürlich, denn hier vor der Uni hatte er keine Überdachung – die Bücher und er standen im Freien. Er saß dann auf dem Mäuerchen und beobachtete die Studenten, die vorbei schlenderten. Manche gehetzt, manche schlenderten. Manchmal blieb einer stehen und wühlte tatsächlich in den Bücherkisten. Aber eigentlich machten sie nur Fotos für ihre Instagram- Accounts. Wenn jemand tatsächlich mal ein Buch kaufte, dann war es ein Tourist. Aber es war nicht schlimm, denn wenn er ehrlich war, verkaufte er seine Bücher nicht gerne. Am Ende des Tages räumt er sorgfältig Kiste für Kiste wieder in sein Auto und war froh, wenn alle Bücher vollzählig waren. Er stellte das Auto die Garage und räumte Kiste für Kiste wieder ins Haus und seine Frau rollte mit den Augen, weil die Bibliothek noch immer nicht kleiner geworden war.

Mucke am Mittwoch - Moloko - The time is now

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   Und dieses Lied bringt mich sofort in die Toskana von 2008...

Der Leierkasten

Diese verdammten Zahlen stimmten hinten und vorne nicht, sie rechnete dies jetzt schon zum dritten Mal nach und kam wieder zu einem anderen Ergebnis. Sie hatte schon die Tür geschlossen, weil sie das Gefühl hatte, sie brauchte Ruhe, um die richtigen Zahlen aufschreiben zu können. Vor dem Fenster begann plötzlich Musik zu spielen. Sie hielt es genau eine Minute aus, dann erhob sie sich und trat ans Fenster. Auf der leeren Straße, die nur umsäumt war von Bürogebäuden stand einsam ein Mann mit einem Leierkasten und spielte diesen mit einer Inbrunst, dass sie sogar das Fenster öffnete. Er hatte die Augen geschlossen und lächelte. Wann hatte sie das letzte Mal gelächelt während der Arbeit? Sie lehnte sich aus dem Fenster und hörte ihm zu bis er weiterzog. Sie setzte sich an den Schreibtisch und plötzlich stimmten die Zahlen.

Die Blenderin II

Die anderen um sie herum schrieben alle. Klar, dass hier war ja auch der Schreibtreff. Sie starrte auf den Monitor ihres Laptops. Es fühlte sich an wie früher in der Schule. Wenn nur das Kratzen der Füller auf Papier zu hören war und nur Köpfe zu sehen waren, die sich über das Papier gebeugt hatten. Jetzt hörte sie das Klappern von Tasten und die Gesichter waren hell erleuchtet. Aber wie in der Schule früher sprach keiner. Das Gemurmel im Restaurant war laut, es drang ihr in jede Zelle ihres Körpers. Sie musste schreiben, genau deshalb war sie hier. Aber sie konnte nicht, es fiel ihr einfach nichts ein. Unsicher tippte sie ein paar Buchstaben, damit es keinem auffiel, dass sie nichts zu sagen hatte.