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Es werden Posts vom April, 2020 angezeigt.

Spaziergang

Sie ging spazieren. Spazierengehen war erlaubt. Aber nur mit Personen aus dem eigenen Haushalt. Tief atmete sie ein. Die Luft schmeckte nach Regen. Den Mindestabstand sollte man auch beim Spaziergang einhalten: 1,5 – 2 Meter. Gestern hatte sie extra nachgemessen, wie weit das eigentlich war. Unendlich weit.  Sie lief schneller. Seit gestern galt die Ausgangsbeschränkung. Beschränkung und nicht Sperre. Das war ein Unterschied, sagten die Politiker. Es fühlte sich dennoch nach Sperre an, sagte der Bauch.  Ein Polizeiwagen fuhr langsam vorbei, mit einem Lautsprecher auf dem Dach. Forderte die Leute auf, nach Möglichkeit Zuhause zu bleiben. Der dumpfe Ton des Lautsprechers schepperte über die Straße, vibrierte in ihrem Magen.  Sie hastete nach Hause. Es begann zu regnen.

Mucke am Mittwoch - Igor Levit, Beethoven: "Moonlight" Piano Sonata No. 14, Op 27/2 - I. Adagio sostenuto (

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Zuhören und genießen. Und danach bitte Igor Levit auf Twitter folgen!

Klopapier

Sie stand vor dem Regal, in dem sich normalerweise das Klopapier befand. Doch das Regal war leer, so leer, dass sie die dunklen Staubflusen sehen konnte, die sich in den Ecken drängten. Ein A4-Zettel hing schlaff am Regal. Die nächste Lieferung sollte den Supermarkt am Dienstag erreichen und jeder Einkäufer bekam nur eine Packung. Sie starrte auf das Blatt und wieder auf die Staubflusen. Klopapier - sie hätte gedacht, dass die Menschen andere Dinge horteten. Nein, hamstern. Das war das Wort, das man auch 2020 dafür verwendete. Selbst hier, in einer der reichsten Städte der Republik hamsterten die Menschen Klopapier. Sie wandte sich von dem Regal ab. Dann eben Dienstag. Bis dahin musste sie mit der letzten verbliebenen Rolle Zuhause sparsam umgehen.

COVID-19...

... frisst Menschenleben und Arbeitsplätze und ein Stück weit auch unsere Freiheit. Ich muss gestehen, dass in den ersten Wochen meine Kreativität mehr als gelitten hat. Sie war auf einmal nicht mehr da. Ich konnte nicht mehr schreiben, weil sich die Realität zu sehr wie ein Science-Fiction-Film anfühlte, in dem ich auf einmal gelandet war. Ich habe mich noch immer nicht an die Situation gewöhnt - aber zumindest sind die Wörter wieder da. Sie sind da und wollen tatsächlich auch von mir geschrieben werden. Das tut gut, denn es ist ein Schritt raus aus dem Science-Fiction-Film und rein in die Realität - zumindest ein bißchen.

Mucke am Mittwoch - Mozart

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Genauer: String Quartet No. 14 in G major K387: IV. Molto allegro Das Lied zum Bild - zumindest sind Max und ich uns da einig. Idas und Max Lieblingsbild hängt tatsächlich in der Pinakothek und ab und an gehe auch ich es besuchen:  https://www.pinakothek.de/kunst/meisterwerk/franz-marc/kaempfende-formen  

Ida - Ende

Als Mama und Papa sie ein paar Tage sp äter abholten, freute sich Ida auf die beiden, aber gleichzeitig war sie traurig, dass sie Max und Hannah schon wieder verlassen musste. Max umarmte sie zum Abschied ganz lange und er drückte sie so fest an sich wie an dem Abend als sie sich in der Pinakothek verloren hatten. “Darf ich wiederkommen?” flüsterte sie in sein Ohr. “Wann immer du möchtest”, flüsterte er zurück. “In den Weihnachtsferien?” “In den Weihnachtsferien. Dann schicke ich dir deine Weihnachtsgeschenke nicht nach Hause, sondern lasse sie gleich hier.” Er gab ihr einen Kuss auf die Wange und sie umarmte ihn noch einmal ganz fest bevor sie ins Auto zu ihren Eltern stieg. “Es scheint so als hättest du viel Spaß gehabt mit den beiden”, sagte ihre Mama und lächelte in den Rückspiegel. Ida nickte und schlug das Buch auf, dass Julian ihr geschenkt hatte. Ein Buch voller Bilder von Franz Marc.