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Es werden Posts vom März, 2020 angezeigt.

Ida - Teil 13

Jetzt riss Ida beide Augen auf. “Fünf Minuten! Max hat gesagt, dass er es lustig findet, dass er genau fünf Minuten von seinem Lieblingsbild entfernt wohnt!” “Dann findest du jetzt auch nach Hause, meinst du nicht?” Das Rot hatte das Schwarz fast vollständig aufgefressen. “Denn von der Trambahnstation ist es doch nicht mehr weit bis zu Max, oder nicht?” “Nur einmal um die Ecke!” juchzte Ida und sprang kurz auf und nieder. “Worauf wartest du dann noch? Ab nach Hause mit dir!” Ida warf dem Bild eine Kusshand zu, zog sich ihre Winterjacke über und stürmte die Treppen nach unten ins Erdgeschoss. Sie jagte vor die Pinakothek und blieb stehen. Es war inzwischen dunkel geworden und hatte zu schneien begonnen. Die Trambahnstation, bei der sie ausgestiegen waren, konnte sie sehen - aber auf der gegenüberliegenden Seite war keine Station, die in die andere Richtung führte. Unsicher lief Ida auf den Bürgersteig entlang und blieb erneut stehen. Sie wurde von Erwachsenen angerempelt, di

Ida - Teil 12

"Das war ganz sch ön dämlich von dir", sagte eine Stimme hinter ihr und Ida wirbelte herum. Außer ihr war niemand in dem Raum. "Klar, du bist erst 11 1/2 und kommt aus so einem kleinen Kuhkaff, aber das ist trotzdem keine Entschuldigung dafür, dich wie ein Volldepp zu benehmen." Ob das Max war? Es musste Max sein - wahrscheinlich war er verschwunden, nur um ihr jetzt diesen Streich zu spielen. “Das ist nicht lustig, Max”, sagte sie laut, aber die Stimme lachte nur. “Du hast recht, Max findet das gerade auch nicht lustig. Er sucht dich nämlich auch und ist gerade nach Hause gefahren, weil er denkt, du könntest dort sein. Vielleicht fährst du ihm einfach hinterher. Ach stimmt, du weißt ja gar nicht wo er wohnt.” Wieder lachte die Stimme gehässig so wie Martin, wenn er sie aufzog, weil sie schon wieder Klassenbeste war. Ida sah auf das Bild. Mittlerweile war die schwarze Form viel großer als die rote, sie schien sie regelrecht verschlingen zu wollen. “Was

Mucke am Mittwoch - Mumford & Sons - Awake my soul

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Und die Band mag Ida. Die kann man eigentlich auch nicht nicht mögen.

Ida - Teil 11

Ida war noch nie zuvor in ihrem Leben in einem so gro ßen Museum gewesen. Und es gab auf diesem Gelände insgesamt drei von diesen Gebäuden. Viele Menschen mussten sehr viel gemalt haben, um diese Häuser zu füllen.   "Hier - das ist eines von Franz Marc. "K ämpfende Formen" heißt es. Das ist eines seiner letzten Bilder bevor er im ersten Weltkrieg gestorben ist." Max schob sie vor das Bild und Ida blieb der Mund offenstehen. Sie wusste, dass es nicht erlaubt war, Bilder in Museen anzufassen, aber der Drang war fast übermächtig. Das Bild zog sie an wie sonst es nur Bücher schafften und sie bekam gar nicht mit, dass Max sagte, er gehe schon mal in den nächsten Raum. Als sie sich endlich wieder von dem Bild losreißen konnte und sich nach Max umschaute, war dieser verschwunden. Sie fand ihn weder im nächsten noch im übernächsten Raum und auch nicht im Stockwerk darüber oder darunter. Max war weg. Sie war ganz allein in einem Museum in München. In einem ihrer Bücher