Hunger


Mit dem Zeigefinger strich sie über die Packungen. Farfalle. Spaghetti. Penne. Fusilli. Bavette. Cannelloni. Fettuccine. Spaghetti hatte sie geliebt als sie noch gegessen hatte. Mit dem Zeigefinger klopfte sie dreimal gegen die blaue Pappschachtel. Spaghetti Vongole. Oder Aioli. Sie zwang sich weiterzugehen. Einen Gang weiter: Konservendosen. Weiße Bohnen. Rote Bohnen. Tigerbohne. Kichererbsen. Mais. Linsen. Weiter, sie musste weitergehen. Hier durfte sie nichts kaufen. Nur einmal an der Käsetheke vorbeischlendern, das erlaubte sie sich und ihrem leeren Einkaufskorb. Den Korb stellte sie schließlich vorn an der Kasse zu den anderen leeren Körben. Griff sich eine Packung Kaugummi, den ohne Zucker. Vorm Supermarkt riss sie sie Packung auf, zog hektisch einen Streifen heraus, fummelte den nach Pfefferminz riechenden Streifen heraus und steckt ihn sich mit beiden Händen in den Mund, schob ihn mit dem Zeigefinger nach. Einen Streifen Kaugummi gegen den übermächtigen Hunger – aber sie hatte gewonnen.