Verrückt


Sie öffnete die Tür zum Wohnzimmer und blieb auf der Türschwelle stehen. In ihrem Wohnzimmer saßen Menschen, die nicht hier sein durften, die sie nicht hereingelassen hatte. Die niemand hereingelassen haben konnte. Denn zum einen wohnte sie allein, zum anderen existierten diese Personen nur in ihrem Kopf.
„Du solltest mir dein Telefon geben“, sagte Luís und hielt ihr auffordern seine Hand hin.
"Essen darfst du vorher natürlich noch“, sagte Mara. „Sofia hat schon gekocht.“
„Aber danach gehst du sofort an den Computer. Ohne auf Twitter, Facebook oder Instagram zu schauen", sagte Maximilian. Sie starrte die vier an, ohne ein Wort zu sagen. Sie konnte auch nichts sagen, was sagte man denn, wenn man glaubte, verrückt zu werden? In ihrem Wohnzimmer saßen die Romanfiguren aus ihren beiden Projekten, die seit längerer Zeit nicht mehr angefasst hatte. Sie schluckte. Aus der Küche roch es nach Tomatensoße, ihrem Lieblingsessen. Und dem von Maximilian.