Ida - Teil 16


Sie mussten sich verpasst haben in der Pinakothek - als Max nach ihr schauen wollte, hatte sie sich gerade auf die Suche nach ihm gemacht. Weil er sie nicht finden konnte, war er sich sicher gewesen, dass sie nach Hause oder in Julians Laden gegangen war. Als er sie weder dort noch in der Wohnung bei Hannah hatte finden können, wollten sie eben losgehen, um Ida bei der Polizei vermisst zu melden.
“Schwarz gefahren bist du auch noch”, stöhnte Max auf nachdem Ida erzählt hatte, wie sie nach Hause gefunden hatte. “Da können wir ja froh sein, dass dich keiner kontrolliert hat. Himmel, deine Eltern hätten die Freundschaft mit mir gekündigt und ich hätte vermutlich nie wieder in deine Nähe gedurft.”
Ida kicherte bei dem Gedanken. Sie hatten eben Pizza gegessen - Lieferpizza, das kannte Ida nur aus dem Fernsehen, dass jemand Kartons mit leckerer Pizza bis in den 5. Stock brachte. Nun saßen sie auf dem Sofa und sie erzählte Max von dem Bild - dass sie es so schön gefunden hatte, dass sie nicht mehr wegsehen konnte. "Oh, das Bild - ja, das ist auch mein Lieblingsbild. Warte, ich habe hier noch einen alten Katalog, da ist es auch drin. Und dazu passende Musik." Er zog aus dem Bücherregal im Wohnzimmer einen dicken Ausstellungskatalog und legte eine Schallplatte auf bevor er zu Ida aufs Sofa zurückkehrte.
"Huii", Hannah verdrehte die Augen, "Jetzt gibt’s hier noch richtig was für die Bildung." Sie stopfte die Decke um Ida fester und strickte weiter an den Socken für Max. Ida blätterte den Katalog durch bis sie das Bild gefunden hatte. Max setzte sich auf ihre andere Seite und Ida kuschelte sich tiefer in die Decke und näher an Max. Es fühlte sich ein bißchen an wie Zuhause und es war gar nicht mehr so schlimm, dass Mama und Papa nicht da waren und ihr Buch weit weg von ihr auf dem Schlafsofa lag.