Flasche I

 

„Gib sie her, verdammt noch mal“, sagte sie und weil sie es so ruhig sagte, wirkte es umso gefährlicher. Das bemerkte sogar er, obwohl er in seinem Zustand nicht mehr sonderlich viel merkte.

„Aber … Aber ich hab noch Durst“, sagte er und versuchte ihr auszuweichen Was gar nicht so einfach war, wenn man die Person, die auf einen zukommt, doppelt sieht. Oder sogar dreifach. Er schloss ein Auge, denn das half erstaunlicherweise immer, wenn er zu viel Bier getrunken hatte und so wich er ihr aus. Triumphierend streckte er ihr die Zunge raus und hob beide Arme in die Höhe.

„Du bist ein Idiot“, sagte sie und weil er so abgelenkt war mit der Zunge und den Armen, hatte sie jetzt keine Mühe: Sie riss seinen Arm nach unten und innerhalb von Sekunden hatte sie die Flasche.

"Hey!“, protestierte er und ging einen Schritt auf sie zu.

„Dieser Scheiß-Alkohol", sagte sie. „Irgendwann er dich umbringen.“ Sie holte aus und warf mit aller Kraft die noch volle Flasche gegen die Hauswand.

„Und mich wird er ebenfalls umbringen. Aber das checkst du einfach nicht.“

Sie wandte sich von ihm ab und als er ein Auge schloss, sah er sie nur einmal weg gehen und nicht dreimal.