Buch III

 

Mittagspause. Sie atmete tief aus, rollte mit ihrem Stuhl weg vom Tisch. Das Telefon hatte sie bereits auf die Zentrale umgestellt, den PC in den Ruhemodus versetzt, jetzt fehlte nur noch ihre Handtasche und sie konnte ihr Büro verlassen. Die Treppen hüfte sie beschwingt hinunter, das Gegenteil von dem wie sie nach der Pause die Treppen wieder hinaufgehen würde.

Heute hatte sie Lust auf Sushi, es gab ein gutes Restaurant nicht weit von ihrem Büro. Allerdings war genau das ein Problem: Zwischen dem Büro und dem Restaurant lag der Laden, an dem sie nicht vorbei kam, ohne nicht doch einmal kurz hineinzuschauen. Doch heute, das wusste sie, musste sie stark sein, denn sie hatte für den Laden kein Geld übrig und Zuhause auch keinen Platz mehr. Und tatsächlich, auf dem Weg zum Sushi-Restaurant war sie stark, sie ging vorbei, ja, sie wandte noch nicht einmal den Kopf zur Seite, um das Schaufenster zu betrachten. Aber auf dem Rückweg, mit der Tüte voller Sushi in der Hand, passierte es: Sie sah nur einen Augenblick zum Schaufenster und es blieb ihr nichts anderes übrig. Sie blieb stehen und sah sich die Angebote näher an. Das hatte sie schon und jenes auch schon, aber das ganz neue da hinten – das hatte sie noch nicht. Und deshalb tat sie das, was sie jede Mittagspause tat und weshalb sie weder Geld noch Platz übrig hatte: Sie betrat diesen Laden und kaufte sich ein neues Buch.