Stromausfall II

 

Das Nachtlicht flackerte, das konnte er durch seine geschlossenen Augen erkennen. Na gut, sie waren vielleicht nicht ganz geschlossen, sondern nur halb, aber das tat ja nichts zur Sache. Das Nachtlicht flackerte und das war kein gutes Zeichen. Entweder war das Nachtlicht kaputt oder aber es fiel gleich im gesamten Haus der Strom aus. Beides war nicht gut, aber letzteres war doch ein bißchen schlimmer. Er beobachtete das Nachtlicht und zählte bis 10, aber jetzt flackerte es nicht mehr. Hatte er es sich vielleicht nur eingebildet? Er kniff die Augen einmal fest zu und riss sie dann wieder auf. Das Nachtlicht leuchtete in aller Ruhe vor sich hin. Dann hatte er es sich doch nur eingebildet. Es war schließlich schon so spät, dass sogar Mama und Papa schon im Bett waren. Sie hatten vorhin Zähne geputzt und waren leise an seinem Zimmer vorbei in ihr Schlafzimmer geschlichen. Seine Tür stand einen Spalt offen, mit geschlossener Tür konnte er nicht schlafen. Klar, die Monster konnten so besser in sein Zimmer – aber er konnte auch besser verschwinden. Er setzte sich auf und beugte sich hinüber zu seinem Nachttisch. Hier, in der ersten Schublade, da hatte er eine Taschenlampe liegen. Eine ganz große, schwere, die war eigentlich nur für Erwachsene. Aber Opa hatte gemeint, dass man die Monster nicht mit einer Micky-Mouse-Taschenlampe erschrecken konnte. Dazu brauchte es schon eine Lampe, die richtig hell war. Und die man zur Not dem Monster auch auf den Kopf hauen konnte. Er nahm die Taschenlampe, schloss die Schublade und legte sich wieder hin. Die Taschenlampe nahm er fest in den Arm, dafür musste aber Teddy weichen. Doch Teddy verstand das, denn immerhin musste er hier alle beschützen. Und er würde alle beschützen, er hielt Wache, die ganze Nacht! Er musste nur für einen Moment die Augen schließen, die sollten sich mal entspannen… Und dann war er eingeschlafen und das Nachtlicht flackerte.